Montag, 27. September 2010

NÖ Langdistanz


Letztes Wochenende fand in Mannersdorf die Landesmeisterschaft über die sog. "Königsdiziplin", die Langdistanz, statt.
8.0km und 370hm erwarteten die Teilnehmer, das ganze gepaart mit einem teilweise extrem tiefen Boden - es hatte die Nacht davor wie aus Kübeln geschüttet.
Much, Steph, Roli, Bränsch sowie Plohni sollten die härtesten Widersacher im Kampf um Gold, Silber und Bronze sein. Nachdem ich die letzten Wochen aus dem Staunen bezüglich Plohni's Trainingseifer nicht herauskam, war er für mich der Stärkere aus dem Quintett. Oder eigentlich Trio, da Roland und auch Bränsch nicht starteten.
Ich hatte auf den ersten Metern recht schnell einen guten Flow gefunden, jedoch nur solange bis es das erste Mal bergauf ging. Schon zum 5. Posten merkte ich dass mir der Halbmarathon noch in den Beinen steckte. Dennoch lief ich bis Posten 7 sehr konzentriert und ohne größeren Fehler (10sec beim 5.), womit ich beim 7. 28sec vor Plohni lag. Schon hier zeichnete sich ein Zweikampf um Gold ab, da Steph und Much bereits 3 bzw. 2min zurück lagen und um Bronze kämpfen sollten.
Po8 kostete mich dann gut und gerne 75sec - ein etwas schwimmendes Gebiet - von der Wegbiegung mit -abzweigung zum Loch passte irgendetwas nicht so ganz. Somit lag ich nun 37sec hinter Plohni. Much suchte noch etwas länger und wurde von Stephan überholt, welcher seinen Bronzeplatz dann auch bis ins Ziel verteidigte.
9 und 10 waren dann wieder ganz ok, womit ich meinen Rückstand auf 27sec drücken konnte. Zum 11. kam ich dann zu weit rechts, wollte zuerst im Graben laufen, musste dann aber feststellen dass das Grün zu dicht war und kletterte wieder mühevoll raus aus dem Graben. Wertvolle Zeit war dahin (ca. 30sec). Schlimmer kam es dann aber zum 12. Posten. Ich lief genau unterm Strich und kam bewusst etwas links zum Graben - Postenbeschreibung sagte "Graben oben", also erwartete ich den Posten von oben zu sehen. Fehlanzeige! So lief ich 150m zuweit bis zum großen Abbruch, um nach kurzem Nachdenken zu bemerken was passiert war und kehrt zu machen. Weitere 75sec waren dahin, und Plohni bereits 94sec voran.
Zum Glück für mich blieb auch Plohni nicht ohne Fehler, womit ich mit Bestzeiten zu 13 und 14 wieder auf 48sec herankam. Nur um beim 15. wieder 20sec in den Sand zu setzen - "Fuchsbau, Westrand" sollte es sein. Ca. 2mm, also 20m breit. Hm, ich kam mitten auf die langgezogene Ansammlung von Fuchs-/Dachsbaueingängen, konnte aber keinen Posten erkennen. Nach längerem zögern lief ich Richtung Westen - und siehe da, in eines der Löcher schön tief hineinbetoniert stand ein Posten vor mir - ein Déjà-Vù zu Posten 5 ließ sich nicht ganz vermeiden :-) Und Plohni war wieder 62sec vorne!
Nach der langen Strecke hatte ich noch 37sec Rückstand, wenn es also nicht bergauf ging waren die Beine schon ganz frisch. Dennoch denke ich im nachhinein, dass die Route links etwas schneller ist. Beim 17. waren es noch 24sec bevor Plohni beschloss es noch einmal spannend zu machen - er suchte Po18 und somit war ich plötzlich 5sec vorne! Die folgende Teilstrecke war jedoch wie geschaffen für mich, wodurch sich mein Vorsprung auf 27sec ausbaute. Zum 21. wählte ich noch einmal keine optimale Route was wohl weitere 10-15sec kostete. Dennoch ging es sich mit Bestzeiten zu 20, 22 und ins Ziel aus, mit 35sec Vorsprung zu gewinnen.
14 Bestzeiten standen deren 5 von Plohni gegenüber, was mich wieder in meinem Wissen bestärkt, mind. 3min pro 30min Laufzeit schneller als Plohni laufen können zu müssen, sonst gibts keinen Erfolg (für mich) gegen ihn!
Hut ab vor der Leistung von Plohni, hätte er nicht soviele Fehler gemacht wäre ich wohl mit Silber nach hause gefahren und hätte auch zufrieden sein müssen. So aber durfte ich mich über meinen 39. LM-Titel freuen :-)
Die Ergebnisse:
1. Pierre 55'55
2. Plohni 56'30
3. Steph 60'44
4. Much 61'52
5. Matti 63'23
PS: sorry für das nicht vorhanden sein von Absätzen, irgendwie macht der Blog was er will :-)

Mittwoch, 22. September 2010

1:14:12

Lange ist es her das ich einen Halbmarathon gelaufen bin, letzten Sonntag war es wieder einmal soweit: der Wachau-Halbmarathon, zugleich ÖSTM und LM.

Ich hatte keine Ahnung was ich laufen kann, spekulierte aber auf eine Zeit unter 1:15 (bisheriger Rekord 1:16:52, gelaufen +/-2002). Leider reihte ich mich bei der Startaufstellung etwas zu weit hinten ein, wodurch ich gleich zu Beginn ca. 2-300m richtig sprinten musste. Gut, erst nach 200m, bis dahin brauchte ich um diverse Chaoten zu überholen... wer sich da aller protzig in die vorderen Reihen stellt... eigentlich unmöglich :-)

Nach knapp 500m sah ich vor mir Andrea Mayr laufen, "gut" dachte ich mir, "die läuft sicher ein konstantes Tempo". Für mich als Schnellstarter sicher kein Nachteil. Also reihte ich mich brav ein und lief die ersten Kilometer in ihrem Pulk.

0-5.000m:

3'18 - 3'29 - 3'24 - 3'31 - 3'27 = 17'09

5.000-10.000m:

3'28 - 3'32 - 3'23 - 3'33 - 3'34 = 17'30 = 34'39

Puh, super Durchgangszeit, auch wenn mir bewusst war dass ich das Tempo nicht halten werde können. Der Mayr-Pulk wurde immer kleiner, am Ende eher ein 2er oder 3er Grüppchen.

10.000-15.000:

3'26 - 3'35 - 3'34 - 3'30 - 3'39 = 17'43 = 52'22

Irgendwo bei Km14 "verlor" ich Andrea nach hinten, nur noch ein Läufer lief hinter mir. Schön langsam spürte ich dass sich meine Oberschenkel mit Säure füllten, die Schritte wurden unschöner, unrunder, locker war ich nicht mehr.

15:000-20.000m:

3'33 - 3'35 - 3'36 - 3'39 - 3'35 = 17'59 = 70'21

Bis Km18 (63'06) war ich sogar noch auf Kurs unter 1:14! Wahnsinn, dass ich die 3:30 solange durchhalten würde hätte ich mir nicht gedacht. Auch wenn nun schon wirklich alles, aber auch alles hüftabwärts weh tat, versuchte ich noch alles zu geben. Die letzten 3km durch Krems sind leider nicht sehr läuferfreundlich, viele 90° Kurven sind des (eh schon leeren und kaputten) Oberschenkels Tod :-)

20.000-21.097,5m:

3'35 - 0'16 = 74'12

Ziel, Halbmarathon, Jubel, Freude, Schmerzen! Mein Wunschziel unter 1:15 zu laufen konnte ich erreichen, sogar eine 13er Zeit war lange möglich. Und das ohne spezielle Vorbereitung, einfach hinfahren, aufstellen und rennen. Ich glaub das probier' ich nochmal, besser vorbereitet. Aber zumindest eines ist mir sicher: bei den über-80kg-Startern war ich absolut schnellster ;-)

Schade das es nicht mehr flache OLs in Österreich gibt :-(

Am Ende gab es Platz 5 in der Landesmeisterschaft im Einzel und (schon wieder nach der Cross-LM im Frühjahr) einen 4. Platz in der Mannschaft (3'27 hinter den Siegern). Mit einem 3. Läufer der 1:22:30 laufen kann wäre es LM-Gold geworden - aber da gibt es auf alle Fälle einen weiteren Versuch! ;-)

Montag, 20. September 2010

internationales Level nun (endlich) auch in AUT



Es ist nun schon ein paar Tage her, Zeit um einiges zu verarbeiten, aber auch genug Abstand um die beiden Wettkämpfe etwas neutraler zu sehen.
Vorne weg: beide Wettkämpfe waren von der Bahnlegung, der Geländeauswahl und von der gesammten Durchführung endlich auf einem Niveau wie man es international vorfindet. Wir haben in Österreich zwar ein extrem hohes Niveau an den "Dingen rund herum", die wirklich wichtigen Dinge - Geländeauswahl, Bahnlegung - wird bzw. hoffentlich wurde zu Weilen ein wenig vernachlässigt. Meine persönliche Meinung, nach doch einigen Wettkämpfen im nahen und fernen Ausland.
Bitte weiter so und auch mehr Mut beim Verband bei der Vergabe von Wettkämpfen - nicht jedes Gelände eignet sich für jede Disziplin (siehe ÖSTM LANGdistanz heuer - leider ein Negativbeispiel par excellance).
Bei der Mittel unterliefen zwar einige kleinere Fehler und ein größerer am Ende, aber es fehlte vor allem im physischen Bereich um weiter vorne zu landen.
Die Staffel am Sonntag bot dann alles was es für spannende Staffelwettkämpfe braucht: enge Gabelungen, zweimaliger Zieldurchlauf, nicht zu steiles und daher auch beLAUFbares Gelände; dazu super Wetter und das alles mit einem (nach außen hin) minimalen Aufwand was die Organisation vor Ort angeht - damit öffnen sich unsere nationalen OLs auch wieder den kleineren Vereinen - nur Mut!
Ich hatte leider einen rabenschwarzen Tag - schon nach 3 Posten 2'40 Fehler - eine Katastrophe. Dennoch komme ich mit WW gemeinsam zum 8. Posten - eine Gabel. Ich benötige eine Kuppe, sehe wie Erik vor mir über eine Kuppe steigt und zwickt, ich ebenfalls, ..., falsche Nummer... "Wo bin ich?" schießt es mir durch den Kopf - "Kuppe und Stein bzw. was felsiges. Richtung hat doch gestimmt, wieso ist das die falsche Nummer? Ich finde keine Kuppe auf der Karte, zumindest nicht wo ich stehe."
Erst im Ziel erkenne ich auf anderen Karten warum: beide Objekte liegen direkt unter der Linie, welche leider nicht geschnitten wurde. Das einzige, aber in diesem Fall leider (mit)entscheidende, Faktum was man besser machen hätte können. Ich sage sogar müssen, denn die verschiedenen Gabelungsobjekte sollte sichtbar sein. Nichts desto trotz habe ich Bronze selbst schon bis Po3 begraben, somit bleibt mir nur die Entschuldiung bei meinen beiden Staffelpartnern Roland und Martin die ein super Rennen gezeigt haben. Hut ab meine Herren, das war allererste Güte!

Montag, 6. September 2010