Mittwoch, 24. November 2010

Wintertour, 1. Lauf


Letzten Samstag startete die heurige Wintertour mit einem Massenstartrennen auf der neuen Karte Jansakaserne/Großmittel. Am Start waren 38 (!) Männer, leider bekam ich davon nicht allzu viel mit...

Gleich nach dem Start konnte ich mich mit Heli an die Spitze setzen und das Feld anführen. Da wir beide dann sofort den Schmetterlingskörper verließen, war das Massenstartrennen für uns beide auch schon wieder vorbei. Einsam liefen wir die Posten 2-4, wobei ich jeweils zu 2 und 3 ein paar Sekunden durch ungenaues Kompasslaufen liegen ließ.

Im ersten Schmetterling versuchte ich mich abzusetzen, was aber mit Fehlern zu 5 (10sec) und 7 (10sec) zu einem Rückstand von ein paar Sekunden führte.

Da Heli und ich den zweiten Schmetterling in der gleichen Reihenfolge anliefen gab es auch hier keine Entscheidung. Auf der längeren Teilstrecke zum 17. konnte ich mich dann von Heli etwas absetzen (er lief die ganze Zeit auf Sparflamme - ansonsten hätte ich mich schon zuvor bedeutend mehr anstrengen müssen...) um dann beim letzten Schmetterling noch einmal einen Angriff zu starten. Leider suchte ich den (umgefallenen) Posten 19 im Loch mit Bodenbewuchs eine dreiviertel Minute lang womit die Entscheidung gefallen war :-(


Bereits am Montag startete ich mit dem Wintertraining für die kommende Saison. Im Moment ist meine Zeit für Training zwar äußerst knapp bemessen, dennoch hoffe ich im Laufe der nächsten Monate ausreichend Grundlagen schaffen zu können, um ein weiteres Jahr in der Elite bestehen zu können.

Dienstag, 16. November 2010

Dänemark - Teil 2 - Ultralangdistanz Jaettemilen

Am Sonntag nahmen Plohni, Michi und ich dann am dänischen Saisonfinale teil, Jaettemilen, ein Massenstartrennen über die Ultralangdistanz, zugleich ein World Ranking Event. Es galt 25.2 km Luftlinie mit 52 Posten zu absolvieren.


Schon zu Beginn des Rennens war klar: langsam geht's hier nicht zur Sache. Die beiden ersten Posten waren kein Problem, bevor es in den ersten Phi-Loop ging. Für einen kurzen Moment war ich nicht aufmerksam genug und lief zu weit links (im falschen Paket) vom Posten weg. Dadurch nahm ich die linke Umlaufroute (vorbei an 7 und 8) zu Posten 3 und verlor ca. 20sec. Der Rest vom Phi-Loop war ok, wobei ich zum 9. Posten einen Läufer knapp 150m vor mir sah. Da ich hinter mir niemanden erblicken konnte, hieß es Vollgas um den Anschluss nicht zu verpassen - alleine würde es noch sehr, sehr lang werden :-)

Auf dem Weg zum 10er kam dann noch ein weiterer Läufer dazu (Sören Bobach, wie ich im Ziel herausfand) und so ging es recht zügig bis Posten 14. Dort teilten wir uns, Bobach lief zuerst zum 2. Phi-Posten, während Jeppe Ruud und ich mit dem rechten Flügel starteten. Bei Posten 15 waren wir etwas zu weit rechts und zum 19. liefen wir zu früh das Dickicht hinunter. Nach dem Phi-Loop war Bobach ein paar Schritte voraus, außerdem musste ich beim 21. ordentlich nachtanken. So hieß es zu 22 wieder ordentlich aufs Tempo drücken um den Kontakt zu den beiden nicht zu verlieren.

23-27 waren keine große Herausforderung, einzig die Hand voll Rosinen beim Verpflegspunkt zwischen 24 und 25 kostete mich wieder etwas Zeit - wenn man die Dinger halbwegs zerkleinert im Magen verarbeiten will bleibt einem schnell die Luft weg - und ohne Luft geht das Laufen halt auch viel schwerer.

Nördlich der Straße galt es vor allem eines: laufen so schnell wie einen die Beine tragen! Bis Po36 verlief alles problemlos (der Haken vor Po32 war aufgrund eines wirklich riesigen Holzhaufens notwendig), zum 37. war ich aber anscheinend schon wirklich sehr blau: ich lief den kleinen Weg bis zum größeren Weg, aber anstatt auf dem kleinen zu bleiben, lief ich nach rechts den großen Weg entlang... das kostete mich 15sec und jede Menge Kopfarbeit - schließlich hieß es ein weiteres Mal den geschundenen Körper an Bobach und Co. heranzulaufen. Irgendwo nördlich der Straße liefen wir auch noch auf M. Sörensen auf, womit wir nun schon zu viert unterwegs waren.

Zu Posten 43 verloren wir Ruud, der wie sich später herausstellte, den kleinen verfallenen Weg nicht fand und zu Straße lief. Somit war ich 38sec vor ihm. Danach knautschte ich noch solange es ging hinter Bobach/Sörensen, wobei Bobach sich zu 45, spätestens aber bei 46, nach vorne verabschiedete. Er hatte doch mehr Körner auf Lager.

Irgendwo am Weg zu 47 verlor ich dann auch Sörensen aus den Augen (leider auch nach vorne), womit ich den Rest der Strecke alleine lief. Vor lauter Nachlässigkeit machte ich einen unnötigen Schwenker bei Po50 (10sec) und dann einen kapitalen Fehler zu Po51 (dem Vorletzten!) von 1 Minute! Ich war anscheinend wirklich schon mehr tod als sonst was, anders kann ich mir das abdriften nach Norden nicht erklären. Somit überholte mich auch noch Ruud so kurz vor dem Ziel - shit happens.

Am Ende lief ich als 9. nach 142:56 über die Ziellinie, 14:33 hinter dem Sieger Rasmus Djurhuus. Zwar sehr erschöpft und k.o., aber auch total happy über die psychische und physische Leistung an dem Tag. Fast 2.5 Stunden so kämpfen - das hatte ich schon lange nicht mehr :-)

Lustig war's, Spass hat's g'macht, 27.8 gelaufene Kilometer (Schnitt 5:08) sind's g'worden - Dänemark war definitiv eine Reise wert!

Montag, 15. November 2010

Dänemark - Teil 1


Am Samstag früh morgens bestiegen Michi, Plohni und ich den Austrian Flieger in Richtung Kopenhagen. Wir wollten samstags an einem Sprint in Hilleröd teilnehmen und am Sonntag dann die ultimative Herausforderung annehmen - nämlich die Ultralangdistanz als Massenstart-Wettkampf, zugleich dänisches Saisonfinale.

Nach einem Kurztrip in die Hauptstadt mit Besichtigung der derzeit in Shanghai verweilenden kleinen Meerjungfrau (so ein Stein ist auch toll anzusehen :-) ging es nach Hilleröd wo wir an einem verlängerten Sprint teilnahmen. Schon das Kartenformat hatte es in sich: A3 für einen Sprint gibts in Österreich nicht oft. Noch viel seltener gibt es allerdings eine derart exzellent lesbare Karte, selbst bei maximalem Lauftempo war jeder Durchgang, jeder unpassierbare Zaun, jeder noch so kleine Weg ausgezeichnet zu erkennen bzw. zu erlesen. So machte es riesigen Spass durch die Wohngebiete, Sportanlagen, Parks und Industriegebiete von Hilleröd zu navigieren.
Zum ersten Posten wählte ich die linke Route, die einfachere und besser belaufbare rechte Route sah ich nicht sofort. Posten 6 ist - im nachhinein festgestellt - zwar links und rechts gleich weit zu laufen, aber rechts alles auf Asphalt bzw. Wegen, wogegen ich auf der linken bzw. südlicheren Route halboffene und offene Flächen queren musste. Und da der Boden sehr feucht war, kostete das am Ende doch wertvolle Sekunden.

Die kurzen, feinen Posten 7-15 machten großen Spass und kamen auch wie gewollt. Danach ging es auf die längeren Posten zurück ins Zielgebiet. Wahrscheinlich hatte ich etwas überpaced und war daher im Kopf nicht mehr ganz auf der Höhe als ich zum 18.

-zuerst die schnellere Route zwischen den Häusern durch nicht sah,
-erst nach dem ersten Gebäude realisierte, dass die Hecke unpassierbar ist
-und zu guter letzt auch noch bei der Hecke nördlich vom Posten auf der falschen Seite entlang lief.

So waren 20sec weg, was mich am Ende doch mehr ärgerte als mir lieb war (kostete 2 Plätze...). Zum 23. wäre es auch links herum schneller gewesen, hier musste ich rechts um 60m weiter laufen. Die letzten kurzen Posten kamen dann wieder ohne Probleme wie erwartet.

Am Ende reichte es für den 9. Platz mit einer Zeit von 21.33; gewonnen hat Rasmus Djurhuus in 19.53 vor René Rokkjaer (20.03) und Jamie Stevenson (20.07).

Nach dem Wettkampf besichtigten wir noch das Schloss von Hilleröd das malerisch auf einer Insel mittem im See thront. Als Abendessen gab es Pasta, gekocht in der Jugendherbergsküche von Fredensborg, und um 20:10 hieß es "Licht aus" und wir schliefen voller Vorfreude auf den Sonntag müde ein.

Stay tuned - ultralongdistance mass-start race still to come!

Montag, 8. November 2010

Spartacus Kupa





Letztes Wochenende ging's mit ein paar Vereinskollegen zum alljährlichen Spartacus Kupa nach Ungarn, genauer gesagt nach Csákberény. Nachdem im Vorjahr die Siegerzeit in der Elite am 1. Tag 95min war, entschieden sich Plohni und ich für einen Start in der nächsthöheren Kategorie. Schade, denn heuer waren die Strecken doch wieder etwas kürzer und moderater... aber im Hinblick auf nächste Woche (link) war es schon gut so :-)
Am Samstag hatte ich noch gröbere Schwierigkeiten mit dem einen oder anderen Posten (v.a. 4 und 8), was aber nicht die Leistung von Plohni schmälern soll: er war um 17sec schneller als ich und konnte sich so den Tagessieg sichern.

Zum 1. Posten lief ich mehrheitlich dem Kompass folgend, zum 2. dann mehr am Weg, wobei ich wohl besser auf der anderen Seite der Mulde hochlaufen hätte sollen. 3 war kein Problem, ehe ich zum 4. meinen ersten gröberen Schnitzer machen sollte: zuerst sah ich die schnellste Route nicht (der Weg rechts vom Strich), dann wechselte ich meine geplante Route unterwegs und am Ende lief ich unterhalb des Postens (ohne Schirm...) gut 100m zu weit. Ärgerlich.

Beim 5. kam ich etwas zu hoch, konnte den Posten selbst aber gleich lokalisieren. Zum 6. bin ich wohl die schnellste Route gelaufen, zumindest konnte ich hier meinen Konkurrenten Zeit abnehmen. Nach einer kleinen Unsicherheit zum 7. Posten (wieder zu hoch) kam beim 8. Posten der totale Break-down. Ich kam treffsicher - wie sich später herausstellen sollte - zum Postenstandort, sah den Posten jedoch nicht. Dickicht, NO-Ecke, außerhalb sagte die Postenbeschreibung. Da war aber leider nichts. Nach 2.5min suchen fand ich den Posten dann hinter einem Dornenbusch - IM Dickicht... Mit der Wut im Bauch machte ich zum 9er noch einen kleinen Schwenker, ehe ich mich auf der langen Teilstrecke zu 10 abreagieren konnte. Zum 11er wollte ich das Eck abscheiden, musste aber wieder kehrt machen und rammte mir dabei noch einen dünnen Ast zwischen linken Augapfel und Oberlid - ein super Feeling den Ast auf seinem Weg in den Schädel zu spüren - aber im Ernst, da hatte ich wirklich riesen Glück.

Die restlichen Posten machten dann richtig Spass und so konnte ich noch ein paar Sekunden auf Plohni gut machen. Für eine spannende Ausgangsposition war gesorgt, Lino Legac lag nur eine knappe Minute hinter Plohni auf Rang 3.

Nach einer langen Nacht und viel Schlaf (im Gegensatz zu so manch anderem :-) sollte es am 2. Tag eher mehr vom Charakter her wie der vortägige Schlussteil werden - und so kam es dann auch. Die ersten 4 Posten waren nur zum Laufen, wobei ich vom 1. weg und zum 4. hin vielleicht ein bisschen zuviel ausgelaufen bin. Danach kam aber ein wirklich cooler Teil: die Posten kamen wie gewollt, Gelände und Bahnlegung waren abwechslungsreich, einzig zum 17. hatte ich ein Blackout, als ich nach einer Tempoverschärfung am Weg im Offenen mein Hirn im Wald vergessen hatte - so bog ich zu einem völlig anderen Posten an einem Lichtungseck ab - im nachhinein ist mir das immer noch ein Rätsel - aber da sieht man was der berühmte "Schritt zu schnell" ausmacht... Zum Glück kam noch die Teilstrecke zum 19., wo man noch einmal so richtig Gas geben konnte :-)

Am Ende hatte ich 1'20 auf Plohni gut gemacht und konnte mir so den Tages- und auch Gesamtsieg sichern. Plohni lief souverän auf den 2. Platz, während Lino zurück fiel und Molnar Robert noch auf den 3. Rang nach vorne lief.

Nächste Woche wird es dann aber so richtig lustig - stay tuned!

Mittwoch, 3. November 2010

Stadt-MS 2010

Am Nationalfeiertag fand die bereits 32. Wiener Neustädter Stadt-MS im Orientierungslauf statt. Damit ist dieser Lauf der wohl traditionsreichste in ganz Österreich.

Auch heuer ließen sich die Vorjahressieger und Organisatoren Jutta und Stephan etwas tolles einfallen: Massenstart, 2 Schmetterlinge wovon einer gleich nach dem Start zu absolvieren war und abwechslungsreiches Orientieren durch die Porsche-Siedlung.


Ich konnte die Situation am Start als Erster überblicken und hatte beim 1. Posten schon einen komfortablen Vorsprung auf die ersten Verfolger - 4sec vor dem Zweiten. Diesen verspielte ich aber gleich einmal zum 3. Posten, als ich zuerst auf der falschen Seite der Treppe, dann auf der Treppe und erst zum Schluss auf der richtigen Seite der Treppe den Posten suchte... zum Postenbeschreibunglesen war leider zu wenig Zeit - man muss sich vorstellen dass auf dem kleinen Areal mehr als 50 Läufer auf einmal herum irrten - sicher ein Genuss zum Zuschauen :-) Nach dem Schmetterling lag ich an 3. Stelle, und das trotz in Summe 18sec Zeitverlust. Dabei kam mir alles noch so unendlich langsam vor. Die nächsten längeren Posten bildete sich eine größere Gruppe von 7, 8 Läufern.
Nach dem zweiten Schmetterling konnte ich mich wieder etwas absetzen (5sec vor Plohni und Roland), durch 10sec Zeitverlust zum nächsten Posten war dieser aber trotz Temposteigerung gleich wieder dahin. Beim längeren Posten zurück in den nördlichen Teil lief Gernot dann als einziger links um das Dickicht, forcierte dabei und machte so eine Lücke zu Plohni, Roland und mir auf. Diese konnte ich dann aber wieder schließen, auch, weil Gernot sicher nicht mehr als 90, 95% seiner Leistung zeigte (zeigen musste).
Zum 27. verlor ich zuerst 5sec durch einen neuen Zaun und weitere 5sec im Postenraum - somit konnte auch Plohni wieder aufschließen. Zu Posten 30 lief Gernot dann in der Wiese, ich oben auf der Straße etwas schneller, womit ich mich wieder an die Spitze setzen konnte. Danach versuchte ich das Tempo zu erhöhen um Gernot und Plohni etwas abzuschütteln. 31 und 32 machten keine Probleme und kamen wie erwartet und dann hieß es nur noch laufen, laufen, laufen.
Posten 34 war wohl die einzige Teilstrecke auf der Gernot annähernd sein WK-Tempo laufen musste - wir liefen beide 1:06, während Plohni 1:15 und Roland 1:24 liefen. Meinen kleinen Vorsprung konnte ich dann bis ins Ziel halten und so meinen bereits 7. Erfolg (nach 1998, 2000, 2002, 2004, 2006 und 2008) bei der Stadt-MS feiern. 12 Jahre nie verletzt (bzw. mit Parkemed versorgt) oder krank und immer in Form - so kann es ruhig noch ein bisschen weitergehen :-)
Nun freue ich mich schon heute auf die Organisation der nächstjährigen Stadt-MS mit Anita, wo es sicher wieder eine interessante Herausforderung an die Läufer geben wird.