Am Sonntag nahmen Plohni, Michi und ich dann am dänischen Saisonfinale teil, Jaettemilen, ein Massenstartrennen über die Ultralangdistanz, zugleich ein World Ranking Event. Es galt 25.2 km Luftlinie mit 52 Posten zu absolvieren.
Schon zu Beginn des Rennens war klar: langsam geht's hier nicht zur Sache. Die beiden ersten Posten waren kein Problem, bevor es in den ersten Phi-Loop ging. Für einen kurzen Moment war ich nicht aufmerksam genug und lief zu weit links (im falschen Paket) vom Posten weg. Dadurch nahm ich die linke Umlaufroute (vorbei an 7 und 8) zu Posten 3 und verlor ca. 20sec. Der Rest vom Phi-Loop war ok, wobei ich zum 9. Posten einen Läufer knapp 150m vor mir sah. Da ich hinter mir niemanden erblicken konnte, hieß es Vollgas um den Anschluss nicht zu verpassen - alleine würde es noch sehr, sehr lang werden :-)
Auf dem Weg zum 10er kam dann noch ein weiterer Läufer dazu (Sören Bobach, wie ich im Ziel herausfand) und so ging es recht zügig bis Posten 14. Dort teilten wir uns, Bobach lief zuerst zum 2. Phi-Posten, während Jeppe Ruud und ich mit dem rechten Flügel starteten. Bei Posten 15 waren wir etwas zu weit rechts und zum 19. liefen wir zu früh das Dickicht hinunter. Nach dem Phi-Loop war Bobach ein paar Schritte voraus, außerdem musste ich beim 21. ordentlich nachtanken. So hieß es zu 22 wieder ordentlich aufs Tempo drücken um den Kontakt zu den beiden nicht zu verlieren.
23-27 waren keine große Herausforderung, einzig die Hand voll Rosinen beim Verpflegspunkt zwischen 24 und 25 kostete mich wieder etwas Zeit - wenn man die Dinger halbwegs zerkleinert im Magen verarbeiten will bleibt einem schnell die Luft weg - und ohne Luft geht das Laufen halt auch viel schwerer.
Nördlich der Straße galt es vor allem eines: laufen so schnell wie einen die Beine tragen! Bis Po36 verlief alles problemlos (der Haken vor Po32 war aufgrund eines wirklich riesigen Holzhaufens notwendig), zum 37. war ich aber anscheinend schon wirklich sehr blau: ich lief den kleinen Weg bis zum größeren Weg, aber anstatt auf dem kleinen zu bleiben, lief ich nach rechts den großen Weg entlang... das kostete mich 15sec und jede Menge Kopfarbeit - schließlich hieß es ein weiteres Mal den geschundenen Körper an Bobach und Co. heranzulaufen. Irgendwo nördlich der Straße liefen wir auch noch auf M. Sörensen auf, womit wir nun schon zu viert unterwegs waren.
Zu Posten 43 verloren wir Ruud, der wie sich später herausstellte, den kleinen verfallenen Weg nicht fand und zu Straße lief. Somit war ich 38sec vor ihm. Danach knautschte ich noch solange es ging hinter Bobach/Sörensen, wobei Bobach sich zu 45, spätestens aber bei 46, nach vorne verabschiedete. Er hatte doch mehr Körner auf Lager.
Irgendwo am Weg zu 47 verlor ich dann auch Sörensen aus den Augen (leider auch nach vorne), womit ich den Rest der Strecke alleine lief. Vor lauter Nachlässigkeit machte ich einen unnötigen Schwenker bei Po50 (10sec) und dann einen kapitalen Fehler zu Po51 (dem Vorletzten!) von 1 Minute! Ich war anscheinend wirklich schon mehr tod als sonst was, anders kann ich mir das abdriften nach Norden nicht erklären. Somit überholte mich auch noch Ruud so kurz vor dem Ziel - shit happens.
Am Ende lief ich als 9. nach 142:56 über die Ziellinie, 14:33 hinter dem Sieger Rasmus Djurhuus. Zwar sehr erschöpft und k.o., aber auch total happy über die psychische und physische Leistung an dem Tag. Fast 2.5 Stunden so kämpfen - das hatte ich schon lange nicht mehr :-)
Lustig war's, Spass hat's g'macht, 27.8 gelaufene Kilometer (Schnitt 5:08) sind's g'worden - Dänemark war definitiv eine Reise wert!
Dienstag, 16. November 2010
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