Mittwoch, 22. Juni 2011

Alpe Adria Cup 2011

Vergangenes Wochenende stand der diesjährige Alpe-Adria-Cup auf dem Programm. Ausgetragen in und um Rijeka in der Kvarner Bucht. Nach einer kurzweiligen Anreise stand noch am Donnerstagnachmittag ein herantasten an den kroatischen Karstwald am Programm.


Am Freitagnachmittag startete dann der AA-Cup mit dem Staffelbewerb. Ich lief dabei am Start und fand auch sehr gut ins Rennen - bis Posten 1. Po2 wurde jedoch zu einem kleineren Desaster (es sollten dieses Wochenende noch weitere folgen...) - ich lief nicht wie geplant unten am Weg und dann am Weg bis in Postennähe, sondern wählte - Gruppenzwang! - die Querroute. Auf dieser hatte aber so jeder seine Probleme sich zu orientieren, auch zweite und dritte Läufer bekundeten große Mühe den Posten zu finden... nach einer sehr unsauber gelaufenen Route zum 3. Posten lief es von dort an bis ins Ziel aber nahezu perfekt! Beim 2. Posten noch an 14.(!) Stelle kämpfte ich mich Läufer für Läufer nach vorne und konnte am Ende zeitgleich mit Veneto an erster Stelle übergeben. Ein wahrlich perfekter Fluss - nur leider erst ab Po3 :-)


Am Samstag hieß es dann zuerst einem langen Atem zu bewahren - und mitunter auch coole Nerven. In Summe unterliefen mir Fehler mit fast 20min Zeitverlust, wovon mehr als die Hälfte auf die leider äußerst mangelhafte Karte zurückzuführen sind. Aber auch die "selbst verschuldeten" Fehler waren viel zu viel, wodurch es nur zu Platz 9 bzw. 14 reichte (je nachdem wieviele Posten man nun wertet...) - trauriger war nur, dass die World Ranking Wertung (richtigerweise) annuliert werden musste. Es gab Postenräume (12, 18, 19, 25, 26) wo ein fixer Ablaufpunkt 20-30m vor dem Posten überhaupt nichts zu sagen hatte - Po25 zb sitzt von der kleinen Senke nordwestlich (genau unterm Postenring) nicht 25m sondern mehr als 100m entfernt in einem Loch und Po12 saß überhaupt falsch :-)



Nach einer sehr kurzen Pause ging es dann in der Altstadt von Rijeka um Sprintmedaillen. Leider war ich v.a. zu Beginn nicht aggressiv genug und im Mittelteil nicht korrupt genug (Mauern überqueren), sodass ich am Ende mit 5sec Rückstand den undankbaren 4. Platz belegte. Auch hier muss man sagen dass die Karte nur ungenügend gezeichnet ist, unpassierbare Mauern die in Natur nicht vorhanden waren (sic!) oder 2 gesetzte Posten die regulär nicht erreichbar sind (7 und 9) machen keinen schlanken Fuss. Trotz alle dem war es ein tolles Sprinterlebnis in der Altstadt. Vielleicht besser mit Staffel oder Mittel kombiniert?!




Und am Sonntagvormittag ging es dann abermals um World-Ranking Punkte, dieses Mal über die Mitteldistanz. Leider mussten kurz vor dem Wettkampf noch 2 Posten gestrichen werden, wodurch die Karte äußerst schwer lesbar wurde (normaler Laserdrucker, schwarz und grün sehr schwer zu unterscheiden). Unabhängig davon machte ich zu Po4 einen dummen Fehler, lief überhastet einen Weg zu weit und verlor mich im kroatischen Karst (3min). Po7 resp. 8 (zum Glück fürs Selbstvertrauen wg. der Karte) kosteten mich jeweils eine weitere Minute und zusammen mit kleineren Zeitverlusten hatte ich auch hier 6min20 an Fehlern zu verzeichnen.



Am Ende wurde es (dennoch) ein guter 5. Platz, wohlwissend das hier mehr Punkte zu holen gewesen wären.



Anscheinend bin ich als OLer nicht komplett genug um in diesem Gelände bestehen zu können. Jedenfalls wurden mir meine Grenzen sehr deutlich aufgezeigt. Ohne regelmäßige Aufenthalte in solch fordernden Gebieten ("Karst, Sand, Norden") geht technisch einfach nichts weiter - viel schlimmer noch, man entwickelt sich zurück. Da nützt auch ein Training im Waldviertel wenig - allein schon die extreme Belaufbarkeit erschwert das Orientieren ungemein.



Stichwort Belaufbarkeit: dank eines Misstrittes auf der Langstrecke - ich stieg mit dem linken Bein in ein knietiefes Karstloch und scherte mir das Schienbein auf - habe ich noch länger etwas von unserer Kroatienreise :-) Bis heute ist an ein Training nicht einmal zu denken, ich hoffe nur bis Sonntag wieder halbwegs einsatzfähig zu sein. Im Moment beschäftige ich mich damit das austretende Eiter (jaja, sehr grauslich, ich weiß) abzutupfen und mich nicht zuviel zu bewegen - dann sind die Schmerzen halbwegs erträglich :-(



All-in-all kann ich eine Reise in den sonnigen Süden nur wärmstens empfehlen. Tolle Wälder, sehr nette und zuvorkommende Menschen und vielfältige OL-Gebiete (Karst, Altstädte). Wenn das Kartenmaterial dann auch noch entsprechend ist, umso besser!

2 Kommentare:

plohni hat gesagt…

am sonntag kannst du ruhig fit sein :)

Pierre Kaltenbacher hat gesagt…

hoppala, zuweit gedacht. am sonntag steht ein zehner am programm, aber du hast schon recht, ich muss schon morgen - SAMSTAG - topfit sein, sonst wird das nix mit einer medaille!
bis morgen!