Mittwoch, 18. Juli 2007

eine Radtour durch die Oststeiermark

Heute plante ich eine Radtour durch die Oststeiermark. Meine Geografie-Kenntnisse malten ein Dreieck von 3x25 km in meine virtuelle Karte im Kopf und mich völlig überschätzend rechnete ich auch noch mit 30 km/h Schnitt. Tja, wie heißt es doch so schön, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!

Mein (persönliches Bermuda-)Dreieck Fürstenfeld-Gleisdorf-Hartberg-Fürstenfeld entpuppte sich sehr rasch als nicht machbar in 150 min. Nachdem ich in Gleisdorf bereits 33 km hatte, dabei knappe 70 min unterwegs war, war klar dass meine Vorgaben nicht erfüllbar sein sollten.

Beim Start hatte ich ca. 1,25 l Flüssigkeit in Form von Sirup+Wasser sowie eine Banane und ein Powergel bei mir. Außerdem noch 2 Packerl Magnosolv. Getrunken habe ich dann alle 15 min ein bissl was.

Ab Sinabelkirchen (12 km vor Gleisdorf) ging es dann aber nicht mehr wie erwartet moderat up and down, sondern zum Teil richtig nett bergan. Das war aber nur ein Vorgeschmack auf die Strecke Gleisdorf-Hartberg. Ebenfalls rund 33 km lang, ging es nun ständig auf und ab.

10 km vor Hartberg war dann mein Trinkvorrat zu Ende und ich füllte meine Flaschen an einer Tankstelle wieder auf und trank dort auch ca. 0,75 l. Die Banane musste schon kurz nach Gleisdorf dran glauben, das Powergel knapp vor Hartberg. In die Flaschen gab ich noch meine beiden Packerl Magnosolv dazu. Zu diesem Zeitpunkt war ich knapp 2 Stunden unterwegs.

Ab Hartberg wurde es dann schon sehr unangenehm, hatte ich doch schon die 2,5 Stunden erreicht und merkte dass meine Reserven (am und im Körper) zu schwinden begannen. Bis Bad Waltersdorf ging es ja noch einigermaßen. Dort musste ich jedoch eine Pause einlegen, wo ich es mir gönnte meine Unterschenkel 3 min in den Dorfbrunnen zu halten - was für ein Genuss! Leider war das Wasser nicht trinkbar (auch schon bevor ich meine Füße reinhielt ;-).

Weiter gings bis Bad Blumau. Bei der Therme war ich bereits völlig am Ende und hielt abermals um meine Flaschen aufzufüllen. Dazu 0,5 l gleich vor Ort. Dieser Schub reichte genau bis zur nächsten Ortschaft, wo ich kurz vor einem gewaltigen Hungerast in Kombination mit einer totalen Dehydration stand. Meine Handgelenke waren bereits taub (inkl. Unterarme) und ich muss schon einen sehr bemitleidenswerten Radfahrer abgegeben haben (sogar meine Oma wäre mir mit ihrem alten Waffenrad davon gefahren).

3 Äpfel und 5 Birnen später konnte ich meine letzten Kilometer aber dennoch irgendwie hinter mich bringen und ich erreichte nach knapp 3,5 Stunden und 96 km mein Ziel - Fürstenfeld. Selten zuvor war mir der Anblick der Stadt so ein freudiger wie an diesem Tag.

Und was lernen wir daraus?

1. ist es zwischen 10 Uhr 45 und 14 Uhr 30 sehr warm, manche würden es auch heiß nennen.
2. Geografie im Kopf ist schön und gut, Geografie auf der Karte ich genauer und somit besser.
3. man kann nie genug an flüssigem und festem Vorrat mitführen - es rentiert sich immer.
4. weg mit Tuijen, nutzlosen Hecken und englischem Rasen - her mit mehr Äpfel- und Birnenbäumen.
5. auch wenn es in der Oststeiermark viele Rastplätze gibt (Touristenstraßen!), so bedeutet dass nicht automatisch Wasser: kein einziger hatte Wasser, geschweige denn Trinkwasser.

2 Kommentare:

plohni hat gesagt…

geile Tour sag i nur :)
und sehr unterhaltsam geschrieben, danke!

Anonym hat gesagt…

wirklich lässige tour =)
aber das radfahren ist wirklich nicht deine welt *g* na schmäh
hättest die stephi mitnehmen sollen, oder einen der leicht dein tempo gehalten hätte, dann hättet ihr euch aufpuschen können, und es wäre um einiges kürzer gewesen
LG