Montag, 3. Oktober 2011

Ultra-Wochenende in OÖ

Am Wochenende stand ein (Ultra)Sprint und eine Ultralangdistanz am Programm. Beide Bewerbe hatten ihren Reiz, beide waren gut, manches leider nur gut gemeint.

Am Samstag war schon lange vor dem Start - zumindest für die Aktiven - klar, dass es sich unter keinen Umständen in 12-15min ausgehen wird. Dass die Siegerzeit am Ende sogar so eklatant über den Vorgaben lag, hat sogar noch für Überraschung gesorgt. Aber fast 6km laufen mit 60 Höhenmetern und 21 Posten kann sich nicht ausgehen. Erik siegte mit 22:32, ich wurde in 23:49 mittelmäßiger Fünfter. Das Potenzial für mehr war, wie schon so oft diesen Herbst, vorhanden. Aber wenn man dieses nicht heben kann...

Gleich nach dem Start die erste Unsicherheit - da ist ja ein Durchgang?! Kurzer Stopp, genauer Blick auf die Karte, nein, dicke Linie, nicht erlaubt und auch nicht nützlich. Eine weitere Unsicherheit zum 4. Po (Anm. für den Kartenkontrollor: durch olivgrün kann man nicht in eine Garage fahren) und dann der erste große Aussetzer am Weg zu Po6: aus mir bis heute verschlossenen Gründen laufe ich die Straße 60m hinein um dann stehen zu bleiben, mich zu wundern wo denn der kleine Platz, der Bach und der Steg darüber sind um zu erkennen was mir passiert ist. Aber anstatt den Fehler in Grenzen zu halten und die rechte Route zu nehmen (sehe ich erst im Ziel) korrigiere ich zurück auf meine geplante Route - 30sec. Noch einmal 5sec im Postenraum als ich bei der falschen Hausecke suche.
Zum 7. Posten lief ich - wie sich im Nachhinein herausstellte - durch olivgrün. Habe ich den ganzen Lauf über nicht erkannt. Wie denn auch? Zum einen ist an dieser Stelle kein Unterschied zwischen Wiese und Wiese zu erkennen, zum anderen sieht man sehr deutlich Wegspuren und - frei nach dem Motto "das Beste kommt zum Schluss" - stand ein Posten MITTEN im olivgrün :-)
Am Weg zum 10er sehe ich den schmalen (weißen?) Durchgang auf der Karte nicht und laufe um den Block herum (15sec), lese dann dummerweise die Postenbeschreibung "Stiege unten" (auf der Karte steht nur "Stiege") und laufe in den Park hinunter. Bei der Stiege angekommen ist kein Posten zu sehen. Blick nach oben, auch nichts. Hm, was tun? Also doch rauf auf die Straße, und siehe da, hinter der Mauer steht er ja... von wegen "immer Postenbeschreibung lesen" ;-)
Bereits körperlich und geistig nicht mehr ganz fit und bei der Sache laufe ich auch am Weg zum 12er noch einmal zu früh auf einen Platz, sehr ärgerlich, noch peinlicher.
Nachdem ich mich durch die gebogene Linie zum 17er auch noch auf die deutlich langsamere Route "dirigieren" lasse (20sec) ist die Lust endgültig dahin.

Im Ziel muss man klar sagen, schade um die Zeit, wieder ein "verlorener" Sprint in einem tollen Gebiet (auf einer guten Karte kann ich leider nicht sagen nach einer interessanten Auslaufrunde...). Dabei geht es weniger um die Tatsache dass dieser eine Sprint keiner war, sondern darum, dass in diesem sehr guten Gebiet wieder für ein paar Jahre Ebbe sein wird. Das ist die eigentliche Tragödie...


Am Sonntag wartete dann eine Ultralangdistanz mit vielen Posten auf die Läufer. 3 Schleifen, diese noch gegabelt, versprachen viel Einsamkeit im Wald bei gerade einmal 11 Startern. Persönlich zolle ich dem Einsatz der Verantwortlichen größten Respekt, ob dieser Einsatz bei 11 Startern auch gerechtfertigt ist sei dahin gestellt. Vor allem WENN:

- 1 von 3 Schleifen nicht gegabelt ist
- diese 1 Schleife 4 von 11 Läufern als 1. Strecke haben und
- von diesen 4 Läufern 3 Kaderläufer sind (bei in Summe 4 Kaderläufern am Start)

Wenn Bindi, Warti und Sandro (+1 Tscheche) die gleiche erste ungegabelte Strecke erhalten, wozu dann überhaupt Gabelungen? Mit der zweiten Schleife starteten Stefan, Philipp, Andi, Wolfi und Oldrich, wobei diese 5 zumindest durch eine 8min-Schleife (von ca. 50min Gesamtzeit) getrennt wurden. Auf der 3. Schleife liefen Andreas Allerhed und ich, wobei wir 2 ebenfalls durch die 8min-Schleife getrennt wurden. Also 4 (ungegabelt), 5 und 2 Läufer auf 3 Bahnen aufteilen? Das sollte ähnlich dem Arbeitsaufwand professioneller gemacht werden können. Rechenbeispiel: am Ende sieht es für mich so aus, als ob es 5 Bahnen gab, d.h. 11:5= 2.2 Läufer je Bahn. That's it.

Egal. So wurde es - wie erwartet - ein einsames aber sehr kurzweiliges Rennen. Ich lief von Beginn weg sehr zügig, was man hat das hat man. Highlights der ersten Schleife: 5sec beim 2., 10sec beim 10., eine Umlaufroute zu 13 (schnell) und eine missglückte Route zum 18. (45sec!). Beim Durchlauf hörte ich etwas von 1min hinter Bindi (98sec).


Davon unberührt genoss ich mein erstes Powergel (inkl. klebriger Finger zum ablecken :-) und nahm die zweite Schleife in Angriff. Aha, direkt zurück durch die wartende Menge zum 1.Po? So macht man sich als Läufer Freunde - zum Glück machte niemand mit 80kg Lebendmasse in Bewegung Bekanntschaft. Wer weiß wo so etwas enden kann? Highlights: Umlaufroute zu 4 (schneller als Bindi+Warti auf deren 1. Runde), Wasser vom Villach-Tisch zw. Po7 und 8, 45sec bei Po9 (vor lauter Energie zu weit gelaufen), 45sec bei Po12 (jetzt wäre es dann schon genug gewesen für heute...) und 15sec beim 15. Posten. Im Ziel wieder knapp hinter Bindi (+76sec) aber schon vor Warti. Wieder in aller Ruhe ein Powergel, Flasche leertrinken (noch einmal komm ich sowieso nicht vorbei) und ab gehts auf die letzte Runde.





Beim 2. Posten sehe ich plötzlich Bindi vor mir. Also etwas schneller die kleine Schleife über der Straße (gegengleich mit Bindi) und schon waren wir zusammen. Danach war es mehr ein Paarlauf, Bindi v.a. bergauf vor mir, ich eher bergab (jaja, die 80kg :-). Bei Po20 noch einmal 20sec (in Summe nur 185sec bei 138min und 58 Posten!) - wobei Bindi am Ende den Sieg wohl mehr wollte. Ich habe zu spät "reagiert" und hätte 20m mehr Zieleinlauf (oder mehr Platz) benötigt, dann wäre die 1sec vielleicht noch möglich gewesen. Aber 100 AC-Punkte sind keine Kunst, 99.99 (eigentlich 99,99396), das ist wahre Kunst! ;-)







1 Kommentar:

Florian Arthofer hat gesagt…

Gratuliere nochmal! A spitzen Leistung!!