Freitag, 25. April 2008

Austrian Ultralongdistance Champs

Nachdem mich ja seit meinem Schwedenaufenthalt Schmerzen im rechten Knöchel plagen, musste ich das erste Mal seit langem mit einem getapten Fuss laufen. Zum Glück hab ich dann den ganzen Lauf nichts davon gespürt, wahrscheinlich waren andere Schmerzen stärker ;-)

Um 9:30 gings mit einem "Massenstart" los. 7 Läufer sind etwas dürftig, aber angesichts der noch im Frühjahr anstehenden EM ist es - zumindest in meinen Augen - mehr als nur verständlich wenn Top-Läufer die Ultralang auslassen. So kam es dass es eigentlich neben dem haushohen Favoriten Thomas Krejci noch drei Anwärter auf Silber und Bronze gab: Thomas Lang, Philipp Haider und mich.

Nach den ersten paar kurzen Posten, bei denen nicht wirklich jemand die Karte gelesen hatte, kam auch schon der von mir erwartete Spurt von Thomas K. Was für eine Teilstrecke. 3,1 gelaufene Kilometer mit 165 Höhenmetern, fast nur bergauf, und das alles in 15min. Ich konnte mich echt quälen und an TK dran bleiben, während TL und PH abreissen lassen mussten. Etwas in Sorge ob ich danach noch halbwegs gerade laufen kann war ich zwar schon, aber da es danach eher bergab bzw. flach weiter ging konnte ich mich sehr schnell wieder erfangen. Der Rest der ersten Schleife war dann nicht mehr so herausfordernd, ich kam mit Thomas (locker) mit, konnte bei Unsicherheiten von ihm vorlaufen und so kamen wir auch gemeinsam zum Kartenwechsel.

Karte, 1. Teil:


Der zweite Teil war eher für eine Mitteldistanz geeignet, kam mir aber nicht ungelegen. Ich lief die drei Schleifen konzentriert und sicher, nahm aber nach dem ersten und auch nach dem zweiten Kartenwechsel Kohlenhydrate und Flüssigkeit zu mir - und somit war ich nach dem zweiten Teil auch eine knappe Minute hinter Thomas zurück. Tja, Pech gehabt, aber ohne die Zufuhr von Energie wäre ich wohl auf der dritten Schleife irgendwo untergegangen...

Karte, 2. Teil:


Der dritte Teil begann so wie die lange Teilstrecke gleich zu Beginn. Die ersten vier Posten verliefen ohne Probleme, Thomas sah ich zwar auch nicht mehr, aber auch von hinten sah ich niemanden herannahen. Zum 5. Posten auf der letzten Karte spürte ich dann schon ein leichtes Ziehen in den Oberschenkelrückseiten - und prompt machte ich auch gleich einen O-Fehler: ich übersah die erste Wegabzweigung und hielt die Zweite dann für die Erste. Und schon war ich im Hang viel zu weit; 4min auf dieser Teilstrecke, 3min davon aufgrund des Fehlers - ich befürchtete schon von TL und PH überlaufen worden zu sein. Und gleich zum nächsten Posten wieder eine Minute verloren: zuerst zu tief unterwegs, dann falsch aufgefangen und am Ende ein schönes "S" statt einem satten "I" gelaufen.

Den Rest des Laufes beschränkte ich mich darauf den zweiten Platz zu halten, nachdem ich mir selbst zuredete NICHT von TL und PH überholt worden zu sein. Ich war mir sicher weit genug voraus zu sein und merkte auch, dass ich physisch nicht allzu viel abgebaut hatte. Im Zielareal lief ich dann an meinen "Fans" - Niki, Gotti und Mama kamen mit Niklas zuschauen - vorbei uns genoss den Zieleinlauf.

Karte, 3. Teil:


Wow! 2. Platz und Silber bei der ÖM Ultralang 08. Damit hätte ich selbst nicht gerechnet, wobei ich natürlich ob der Startliste mit einer Medaille spekuliert hatte. Aber mehr als 21km und knapp 900 Hm bieten genug Zeit um alles mögliche und unmögliche zu er- bzw. durchleben. Schön das es am Ende gereicht hat. Und fast noch schöner war es bei der Siegerehrung zu Anita aufzusehen - Anita gewann ex aequo die Damen Elite! Super Leistung, 2 Elite-Medaillen für den HSV an einem Tag, und das bei der Heimveranstaltung.


Beim Stempeln des letzten Postens (und natürlich in passendem Ultralangdistanz-Outfit).

Dienstag, 22. April 2008

Schulungswoche und Saisonstart

Nachdem ich schon etwas angeschlagen von Schweden zurückkehrte (ich habe am Do beim Training überknöchelt), freute ich mich schon auf ein paar Kilometer auf befestigten Wegen bzw. Asphalt. Die Schulungswoche kam mir dazu gerade recht. Montag (69min), Dienstag (51min), Mittwoch (61min) und Donnerstag (58min) – 4 Laufeinheiten unter der Woche, super gelaufen. Am Samstag wollte ich dann unbedingt beim Martin-Rudel-Gedenklauf starten. Wenn auch nur beim kurzen Lauf, da ja am Sonntag die NÖ-Ultralangdistanz wartete. Leider kam ich – wie schon öfters – recht knapp zum Lauf. 7min vor dem Startschuss zum Kurzen… es ging sich nur noch das Anmelden aus. Als ich dann an der Startlinie stand wurde schnell klar, dass dies kein richtiger Wettkampf werden würde. Zuwenige und vor allem zu schwache Gegner – schade, denn normalerweise sind beim Kurzen immer einige sehr gute Leute mit von der Partie. Also lief ich den Wettkampf über 2,7km in einem lockeren 3:40-Schnitt und machte mir schon Gedanken über den Langen. Am Ende siegte der Wettkämpfer über den Nachdenker und ich lief auch den 7km-Lauf. Mit einem beherzten Finish (2000m-Steigerungslauf) konnte ich den zweiten Platz hinter Werner Pohls erlaufen. Der Schnitt von 3:25 auf der zum Teil sehr ruppigen Strecke stimmte mich zuversichtlich für die NÖ-Ultralangdistanz.

Saisonstart und 1. Landesmeisterschaft 2008

NÖ-Ultralangdistanz-MS 2008, Kaltenleutgeben

„Hoffentlich schmerzt mein Knöchel nicht zu sehr und ich kann möglichst viel umlaufen“

Po1: was für eine Wege-Wirr-Warr! Ich konnte mich erst hinter dem Rücken auffangen und machte gleich einmal ein paar Meter Umweg.

Po2: auch zum Zweiten kam ich nicht in die Karte hinein. Die in die Felsabbrüche verschwindenden Höhenlinien konnte ich überhaupt nicht deuten.

Po3: endlich! Ich hab in die Karte gefunden. Der Posten selbst war nicht wirklich schwer oder besonders.

Po4: viel zu hoch bemerkte ich meinen Fehler erst 50m vor dem Hügel.

Po5: Höhe sparen, also vom Graben möglichst viel aussparen.

Po6: auf der Höhe dahinschwimmen. Den Posten sah ich dann schon von einiger Entfernung leuchten, so ein Posten kann auch ins Auge gehen.

Po7: keine Probleme

Po8: puh, 3er grün… Ich wählte die Route gleich durchs Grün um den Posten auf der Höhe anlaufen zu können. Nach dem Lauf stellte sich heraus, dass das Grün nur bis zur Futterkrippe ging – Pech gehabt. Aber dennoch mehr Glück: Läufer die den Posten von oben anliefen hatten weit größere Probleme als ich der von Osten kam – mein Weg verlief beinahe bis zum Posten ;-)

Am Weg zum 8ten sah ich auch erstmals Stephan (welcher 12min vor mir gestartet ist), er lief gerade am großen Weg zum 9er als ich am kleinen daneben zum 8er lief.

Po9: den gleichen Weg wieder zurück zum großen Weg, etwas unsicher beim runterlaufen in den Hang.

Po10: rauf auf den Weg und laufen

Po11: runter in den Graben und rauf beißen

Po12: aber jetzt! Rauf auf den Weg und laufen, laufen, laufen – am Ende eine super Bestzeit und dennoch weit und breit kein Stephan…

Po13: Kompass

Po14: den Hang entlang herumgetümpelt anstatt gleich rauf oder runter zu laufen… Zeit verloren

Po15: den Weg entlang bis zur dritten Bank – blöd nur wenn die Zweite nicht mehr vorhanden ist… Fauxpas aber rechtzeitig bemerkt und gerade zum Posten rauf

Po16: beinahe wäre ich beim ersten Mauerdurchlass durchgelaufen – mit einem bösen Erwachen: es gibt keinen Ausgang auf der anderen Seite! Habe mich aber dann doch richtigerweise für die Route am Weg entschieden. Und siehe da: beim Anstieg zum Posten sehe ich Stephan.

Po17: fast schon hab ich ihn…

Po18: so, jetzt oder nie: Stephan rennt direkt, ich nehme die Umlaufroute über rechts – und bin 1min schneller.

Po19: irgendwie alles merkwürdig, den Posten aber dennoch gefunden.

Po20: wo ist der Weg? Das haben sich wohl alle gedacht… nur bin ich in der Hoffnung auf einen Weg viel zu hoch gestiegen. Stephan hat mich 20 Hm unter mir überholt.

Po21: kein Problem

Po22: mein Knöchel schmerzte schon so sehr vom Querlaufen, dass ich versuchte möglichst viel Weg zu laufen.

Po23: rauf auf die Forststraße, laufen, runter, Posten

Po24: Radikalroute: fast gerade runter auf den Weg und dann nur Weg laufen bis kurz vor dem Posten.

Po25: so, jetzt noch einmal alles herausholen, gleich bin ich im Ziel! Kompass gerade hinüber, Wiese, Weg, Posten

Po26: Kompass

Po27: den kleinen Weg bis zum Dickicht, dann ins nächste Dickicht hinein, Posten

Po28: gemein! Wieder hinunter! ;-)

Po29: 80 Höhenmeter hinauf, nicht mehr und auch nicht weniger

Am Ende reichte es für den Landesmeister, wenngleich Wolfi deutlich vor mir lag. Die Überraschung des Tages lieferte aber Roland mit einem sehr guten Lauf, welcher auch mit der Silbernen belohnt wurde. Gratulation! Bronze holte sich bei seinem Comeback auf landesebene Stephan (trotz 6min-Fehler gleich zu Beginn!), auch dazu meine Gratulation.







Montag, 21. April 2008

Eine Woche Urlaub – Trainingslager in Schweden

Am Ostersonntag ging es gemeinsam mit Stephi ab in den hohen Norden. In Nyköping angekommen ging es zuerst einmal ans Quartier suchen. Gut ausgeschlafen schob ich am nächsten Morgen den Vorhang beiseite und traute meinen Augen nicht: Golfball-große Schneeflocken, dazu schon 25 cm Neuschnee! Dabei war am Abend davor kein Fleckchen Schnee zu sehen. Und jetzt das… der Schnee sollte uns noch die gesamte Woche begleiten; aber zumindest nicht mehr von oben.

Den Montag verbrachten wir dann mit Shoppen, ein bisschen laufen und nichts tun. Am Dienstag fuhren wir dann mit dem Zug nach Stockholm – immer wieder eine Reise wert und sehr zu empfehlen. Abends gings dann richtig los mit einem ersten Nacht-O Training. Vorgenommen hatte ich mir viel, aber das Gelände war dann doch zu tückisch (wie von Sixten auch angekündigt). Dennoch ging sich eine nette Runde aus (58min). Ein perfekter Einstieg in ein TL das am Abend oder späten NM beginnt – wäre eigentlich auch eine Überlegung für Österreich wert. Am Mittwoch folgten dann ein Mitteldistanz- (65min…) und ein Langdistanztraining (sehr kurzweilige 98min). Am Donnerstag machten wir ein Vormittagstraining (70min) und nach einem freien Nachmittag noch einmal ein Nachttraining auf einer 15.000er (85min). Der Freitag stand ganz im Zeichen eines Staffelwettkampfes. Wobei es eigentlich nur ein Massenstart mit gegabelten Posten war. Sixten konnte sich einmal mehr durchsetzen, wenngleich ich nach 45 von 75min noch in Führung lag... aber am Ende unterliefen mir doch einige Fehler. Am Nachmittag konnte ich einen Teil der Burschen UND Mädls von der Notwendigkeit eines Fussballspiels überzeugen. 63min Fussball – von mir aus hätten wir auch 2 Stunden spielen können.

Am Samstag liefen wir dann einen Wettkampf in Södertälje. Wirklich wettkampfmäßig liefen den Wettkampf aber nur einige, dennoch war mein Sieg für mich ein gutes Zeichen (und vor allem Motivation). Am Nachmittag ging ich dann noch kurz mit Karte laufen (50min). So gut das TL verlief, so schlecht endete es: bei der Masenstaffetten konnte ich meine Lust auf hohes Tempo nicht bändigen und war somit nach zwei Posten bereits 10 (!!!) min hinten. Den gleichen Rückstand hatte ich auch im Ziel – richtig: auf Sixten. Meine beiden Kollegen von Kils OK machten jedoch einiges gut und so beendeten wir die Staffel auf dem dritten Rang in der Öpen class – noch vor OK Tyr (mit Sixten und Stephi) ;-)

13 Stunden Training, davon den Großteil mit Karte, soviel habe ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr trainiert. Diese Woche war/ist sicher Gold wert für die Frühjahrssaison.

Sonntag, 20. April 2008

Die zweite Hälfte meiner Filialzeit

KW 6, meine letzte ganze Woche in der ersten Filiale, verlief ohne besondere Vorkommnisse oder Höhepunkte. Etwas mehr als 6 Stunden Training, damit war ich schon sehr zufrieden. In der folgenden Woche hieß es für mich erstmals Koffer packen, da ich mit dem Wechsel in meine zweite Filiale gleichzeitig auch im Hotel einzog. Fast wie in alten Zeiten: aus der Tasche leben, in einem fremden Bett schlafen, selbstgekochte Nudeln essen. ;-) Am Samstag dieser Woche nahm ich an einem Lauf zum steirischen Crosscup teil. Irgendwie fehlte mir schon seit längerem der Vergleich mit anderen, aber auch die Gelegenheit sich wieder einmal so richtig zu verausgaben.

Ich lief zum Aufwärmen beim Kurzen (4km) mit, wobei ich nach ca. 2,5 km das Tempo etwas reduzierte. Die Strecke in Ternitz hat es wirklich in sich, pro Runde (1km) waren 30 Höhenmeter zu absolvieren. Klingt jetzt nicht viel, wenn man aber bedenkt dass die ersten 500m flach waren, dann sind 30 Hm schon ganz ordentlich. Ich bin dann 16:14 gelaufen, nicht wirklich überragend. Da ich nur eine knappe Viertelstunde vor dem Start angekommen bin, war ein aufwärmen leider nicht möglich – und das merkte ich auch.

Besser gings dann beim langen Lauf über 8 km mit 240 Höhenmetern. Wohl auch weil ich dieses Mal aufgewärmt am Start stand. Ich lief von Beginn weg ein konstantes Tempo an zweiter Stelle liegend. Leider kam ich in der 7. Runde zu Sturz (bin am vereisten Wiesenboden beim Hangschräglaufen weggerutscht), was aber nichts daran änderte dass der Sieger an diesem Tag nicht zu packen war. Ich bin aber mit meinem zweiten Gesamtrang nicht unzufrieden, vor allem weil mir auch ein guter Einstieg – sprich Klassensieg – in die M30 gelang.

KW 8 nützte ich um meinen geschundenen Körper etwas zu regenerieren, neben Schmerzen im rechten Knöchel plagte mich auch ein allgemeiner Erschöpfungszustand – aber nur noch ein paar Wochen…

KW 9: 6 Stunden Training

KW 10: 2-Tage-OL in Ungarn. Wieder einmal war die Reise zu Viktor ihr Geld wert. Am Samstag fand ein Sprint auf einer exzellenten Karte statt (beim Druck kann sich so mancher Veranstalter von Sprint-Staatsmeisterschaften was abschauen). Zwei Fehler (15 bzw. 30 sec) waren dennoch zuviel, wobei ich mir eingestehen muss, dass ich schon seit Jahren nicht mehr so wenig Kartenkontakt über den Winter hatte wie heuer. Der Langdistanzlauf am Sonntag war dann von einem 4-min-Fehler geprägt, womit ich in der Gesamtwertung meine Führung vom Samstag an einen Slowaken verlor. Somit gab es neben dem zweiten Tagesrang auch einen zweiten Platz in der Gesamtwertung.

KW 11: Steirische Ultralangdistanz am Sonntag! Schöner Lauf auf einer neuen Karte, nur leider mit einem von mir übersehenen Posten. Aber besser bei der Steirischen patzen als die Niederösterreichische verhauen! Die Zeit selbst war ganz ok. Da Kerschi und Markus nicht voll liefen wäre es sogar Tagesbestzeit geworden, knapp aber doch. ;-)

Im Ziel der steirischen Langdistanz, noch nicht ahnend einen Posten überlaufen zu haben...


KW 12: eine historische Woche! Am Mittwoch Nachmittag endete meine Filialzeit, danach gings ab in den Urlaub. Sehr nett, mein erster „Urlaub“. Die restlichen Tage der Woche hab ich eigentlich mehr relaxed als sonst was getan. Immerhin waren die 10 Wochen mit ständig 70-Stunden-oder-mehr doch sehr anstrengend; aber auch sehr lehrreich, interessant und vor allem kurzweilig.