Am Samstag Vormittag ging es zuerst einmal darum wieder mit der Karte vertraut zu werden. Gar nicht so einfach nach so langer Absenz - früher um diese Zeit hatte ich schon ein TL im Süden und mehrere Technikeinheiten in AT/HU/SLO in den Beinen (und im Kopf!), heuer wird's wohl schneller gehen müssen :-)
Auf der langen Strecke hatte ich zuerst einmal mit einem doch beträchtlichen Anstieg zum 1. Po zu kämpfen, vielleicht sollte ich doch etwas abnehmen... Beim 2. hatte ich einen kleinen Haken zu verzeichnen und zum 3. bin ich komplett falsch vom Posten weggelaufen. Dann noch den unpassierbaren Zaun erst in der Natur (statt zuerst auf der Karte) gesehen und schon wäre die Umlaufroute rechts schneller gewesen. Po4 (Weg) und 5 (Kompass) waren ok, zum 6. jedoch lief ich zuerst zu weit links vom Strich und im Postenraum dann eine Mulde zu früh hinunter. Erst am Weg konnte ich mich wieder auffangen und erkannte meinen Anfängerfehler.
Der Rest der Strecke (wohl auch mangels o-technischer Herausforderungen gepaart mit konditionellen Schwächen) war dann ok.
Anschließend lief ich noch die Mittelbahn ab, auch hier hatte ich schwer zu kämpfen bis Po2 hinauf. Zum 3. stoppte ich schon in der ersten Mulde, sah dass ich noch weiter muss, und stoppte auch brav in der 2. Mulde. Erst dort sah ich, dass es ja sogar 3 Mulden sind und ich bis zur letzten laufen sollte... Po3-6 lief ich dann aus dem Gedächtnis, Po6-Ziel als Crosslauf.
Nach einer kurzen Pause ging's auf die "perfekte Karte für Ski-OL" (O-Ton Adrian), Tarrenz-Dollinger. Nach einem stürmischen und regnerischen Anfang (zum Teil starker Wind, Regen und 5-6°C) konnte ich den Waldteil sehr genießen. Feinster Hochwald von Po 2-7 ließen das Läuferherz höher schlagen! Danach ein paar feinere Posten bevor es über die offenen Flächen zurück ins Ziel ging.
Die 6 Erkenntnisse des NM-Trainings:
1. ich kann noch 2x täglich trainieren
2. es können auch 2 OL-Trainings sein
3. wahrscheinlich dürfen es nur noch OL-Trainings sein (Stichwort: "im Wald sieht mich keiner gehen" oder "mit der Karte vergeht jede Zeit irgendwann")
4. wenn ich langsam genug bin, finde ich jeden Posten - manche früher, manche später
5. Route 13 auf 14: wie in besten alten Tagen - straight! - Ar***kalt das Wasser aus den Bergen ;-)
6. Route 15 auf 16: solange nur das Schilf bis zum Hals steht - und nicht das Wasser - kann man durch!
Am Sonntag Vormittag stand das persönliche Highlight auf dem Programm: Techniktraining vom Feinsten im Westteil der Karte Ötztal-Bahnhof. Nach einem soliden Start zu den Po 1-3 hatte ich am Weg zu Po4 keine Ambitionen ein Konzept zu entwickeln - und wurde prompt mit einer mehrminütigen Suchaktion "belohnt". Das ich die Nord-Süd-Linien direkt vor dem Posten als SUMPF (!!!) gelesen habe, zeigt von meiner Kartenabsenz über den Winter... Schande über mich!
Po5-11 waren zum Teil nicht sonderlich schwierig, und wenn kamen sie wie gewünscht.
Zum 12. ließ ich mich dann aber von kleineren Kuppen/Steinen vor den eigentlich Attackpoints irritieren und begann zu früh zu suchen. Die Hütte südlich direkt am Weg half mir dann aus der Patsche - ärgerlich: falsche Richtung, falsche Interpretation Karte-Gelände - zum Glück mit Backup im Hintergrund (viel Spass in Finnland mit einem solchen Fehler...).
Po13-17 waren dann wieder in Ordnung, auch Po18 war noch ok, aber beim 19. war ich dann definitiv von den Höhenmetern und dem ruppigen Gelände erledigt: ich bin relativ nahe am Posten vorbei und vermutete hinter jedem Felsen/Stein meinen Posten. Erst nach längerem Suchen machte ich einen Neustart am Ende der Mulde in der ich den Hang hinauf gestapft war, und plötzlich war alles ganz easy :-)
Der Rest bis ins Ziel war dann wieder nicht so schwierig, dennoch sehr genussvoll!
50:22 für 4.4km sind schon eine stolze Zeit, ich hoffe das geht dann in ein paar Wochen noch etwas schneller.
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