Jukola! 7 Läufer, über 1.500 Teams, ein Sport-Event der Superlative!
Das Projekt Jukola startete schon im Dezember, als ich mir bei einem nächtlichen Langlauftraining dachte wie schön es doch wäre mit dem HSV eine Staffel an der nächsten Jukola zu stellen. Gesagt getan - und schon waren 6 Mitstreiter/-läufer gefunden. Das uns sehr schwieriges Gelände erwarten würde nahmen wir in Kauf, auch wenn wir mit einem läufer-lastigeren Wald wohl glücklicher gewesen wären :-)
Am Freitag ging's dann mit Finnair ab nach Helsinki wo nach einer kurzen Anreise und Akklimatisation auch schon das erste Training am Programm stand.
Dieses verlief eigentlich ganz zufriedenstellend, wenn man von einem Kilometerschnitt jenseits von 9min einmal absieht. Aber es gab schon einen ordentlichen Vorgeschmack auf das was uns beim Wettkampf erwarten würde - wenig Sicht, noch weniger Wege, schwer zu belaufendes Gelände und in Summe ein äußerst anspruchsvolles Gelände.
Am Samstag NM fand dann die Venla statt (4 Damen, über 1.000 Teams), davor konnte ich aber noch ein zweites Training absolvieren. Vermeintlich schneller unterwegs passierten mir auch ein paar grobe Schnitzer, womit ich 11min/km unterwegs war...
Ein paar Stunden vor dem Start begann es dann leider zu regnen, was den Spass für Steph, Bränsch und Much etwas trübte. Aber ich glaube nicht wirklich, sobald man das Startsignal hört bzw. die Karte in den Händen hält ist es ziemlich egal welches Wetter es gerade hat! Adrenalin pur für Stephan am Start gemeinsam mit 1.560 anderen - was für ein Anblick!
Nach einem total missglückten Start (Posten 1 wollte sich nicht zeigen) kämpfe Steph wie ein Löwe und machte Platz um Platz gut, um am Ende als 529. zu übergeben. Somit hatten wir uns zu unserem Startplatz schon um 199 Plätze nach vorne gearbeitet.
Bränsch und Much liefen zwei solide Rennen, womit wir nach 3 Läufern schon auf Rang 319 lagen. Michi lag dann zwischenzeitlich schon auf Platz 292, verlor aber nach ein paar Suchaktionen in Serie etwas an Terrain und übergab am 348. Platz. Roland lief beherzt und holte wieder 54 Plätze auf - Top 300 (294.). Danach ging Plohni auf die Strecke und holte weitere 32 Ränge auf, womit wir auf dem fiktiven 262. Platz lagen. Fiktiv deshalb, da nur ca. 225 Schlussläufer von ihrem 6. Läufer in den Wald geschickt wurden. Der große Rest lief so wie ich in einem zweiten Mega-Massenstart auf die Strecke.
Bis zum Startposten hieß es drängeln, zwicken, beißen, kratzen um möglichst viele Läufer zu überholen bevor es in den Wald ging. Die ersten paar kürzeren Posten bis zum 6. verliefen ohne gröbere Fehler (in Finnland zähle ich erst ab 60sec :-), womit ich mich auch auf dem 79. Etappenrang befand. Ähnlich wie Plohni hatte auch ich einen treuen Begleiter, ein Finne machte es sich im Bus in der ersten Reihe bequehm. Zu ihm gesellten sich dann immer wieder mehr oder weniger viele Mitfahrer - sehr nett :-)
Leider hatte ich zum 7. ein kurzes Black-out, als ich meinte schon den großen Sumpf überquert zu haben und am richtigen Hügel zu sein. Leider nein, und min. 3min waren dahin (Rückfall auf Platz 120). Mein Finne ließ sich davon nicht beirren und blieb brav dabei. Danach ging es eigentlich ausgezeichnet weiter bis Posten 15 (Platz 83 Etappe, 237. Staffel). Und zum 16. habe ich komplett den Faden verloren bzw. die Nerven weggeschmissen. 250m nordwestl. vom Posten konnte ich mich richtig auffangen, war aber nicht in der Lage den Posten zu finden! Keine Ahnung was mich da geritten hat... auf alle Fälle ist der Finne auch hier mitgeritten ;-) Der Fehler kostete mich 7min oder 75 Etappenplätze und (am Ende nur) 8 Staffelplätze. Somit lagen wir an der Stelle auf dem 245. Rang. In Natur kostete es mich bedeutend mehr Plätze, aber viele Läufer lagen mit ihren Teams nach 6 Läufern hinter uns und so sieht es in der Analyse nicht danach aus. Aber wie gesagt, der Rückfall um 75 Plätze zeigt die Dimension des Fehlers.
Zum 18. wählte ich dann entgegen der Meute vor mir die Umlaufroute, womit ich 35 Plätze auf der Etappe und 9 in der Staffel gut machen konnte. Und auch zum 20. wählte ich die Umlaufroute, jedoch verlor ich 1min im Postenraum. Dennoch konnte ich weitere 3 Staffelränge gut machen. Und zum 21. gingen sich noch einmal 7 Plätze aus, womit wir am Ende auf Platz 227 lagen.
Damit hätte wohl niemand von uns gerechnet, dass wir uns in diesem schwierigen Gelände derart tapfer schlagen würden und bestes mitteleuropäisches Team werden könnten! Respekt und Hut ab vor meinen wackeren Teamkameraden, nächstes Jahr haben wir eine bedeutend bessere Ausgangsposition!
Mittwoch, 23. Juni 2010
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