Zum Glück hatte ich eine spätere Startzeit, womit ich nach einer Hochzeit doch noch ein paar Stunden Schlaf erhaschen konnte bevor ich mich ins Auto setzte um bei strömenden Regen nach Salzburg zu fahren.
Die Postalm ist das wohl schönste Laufgebiet das wir in Österreich derzeit für den OL zur Verfügung haben. Offene Wiesen und Weiden, anspruchsvolles Laufgelände sowie technische Herausforderung und Abwechslung machen dieses Gebiet so besonders.
Gestartet wurde dieses Mal im Nordost-Zipfel der Karte um sofort mit dem feinsten Teil zu beginnen. Ich nahm mir vor diesen ersten Teil der eher an eine Mitteldistanz erinnert sehr sicher zu laufen um dann später über die offenen Flächen zuzulegen.
Zum 1. Posten war ich dann aber definitiv viel zu vorsichtig mit meiner Umlaufroute - die 15sec wären nicht nötig gewesen. Aber nicht weiter tragisch, der Lauf sollte noch lang genug dauern. Zum Zweiten wählte ich die direkte Route unter den Felsen vorbei, wobei die beiden Lichtungsstreifen sehr schön zu erkennen waren. Auch Posten drei lief ich direkt, unter den Felsen vorbei, die beiden Wurzelstöcke im Hang konnte man gut sehen und dann war auch schon die Nase mit Wurzelstock und Posten zu erkennen. Der vierte war zwar nicht sonderlich schwer anzulaufen, aber zu finden :-) Der Posten stand sehr gut versteckt tief im Loch, wobei aber die felsige Mulde davor sehr gut zu erkennen war. Zum 5er "lernte" ich, dass dick strichlierte Wege noch lange nicht schnelles vorankommen bedeuten müssen - war der Weg doch unglaublich tief und gatschig. Der Posten selbst war durch die Schneise nicht sonderlich schwer und auch der "Pflichtposten 6" war ok. Zum 7. konnte man dann das erste Mal etwas Gas geben - leider kommt das bei den Splitzeiten nicht heraus, da ich zum einen schon nach wenigen Minuten getrunken habe (was sich später als sehr gute Entscheidung herausstellen sollte) und zum anderen fast 5hm zu hoch gelaufen bin - das nächste Mal sollte ich vielleicht früher Ausschau nach dem Posten halten - noch dazu im Offenen!
Dann kam schon die erste Route, welche ich recht schnell entschieden hatte - "oben herum" hieß die Devise. Gleich vom Posten weg wäre wohl auch noch eine Option sofort auf die Asphaltstraße zu steigen um dann auf der Forststraße auf der Höhe zur Hütte zu laufen. Bis zur Getränkestation war ich noch auf Plankurs, dort war ich aber ob der nicht vorhandenen Flüssigkeit etwas verwirrt und lief die falsche Mulde nach oben - Kompass schauen...! Oben am höchsten Punkt angekommen wunderte ich mich kurz warum ich jetzt statt links und rechts nach oben zu schauen plötzlich links und rechts nach unten schauen konnte, und wollte schon auf die geplante Route korrigieren als ich umschwenkte und die Umlaufroute auf der Forststraße wählte. Dort konnte ich zwar mächtig Tempo machen, aber in Summe kostete mich dieser Fehler trotzdem eine gute Minute. Die gesamte Teilstrecke zum 9er war ich mit dem Kartenlesen hinten nach, was sich auch in einem 30sec Fehler im Postenraum bemerkbar machte. Ich hatte einfach keinen Plan wo im Gelben ich nun genau stehe - erst als ich im Norden die offene Fläche sah machte es "klick". 10 und 11 waren ok. Zum 12er hatte ich dann die Idee, wenn es schon läuferisch so gut geht, laufe ich doch gleich noch einmal die Forststraße. Zwar wollte ich den exakt gleichen Weg zurück auf die offene Fläche laufen, aber als ich von der schnell belaufbaren Forststraße in den sumpfigen Wald schaute, überlegte ich nicht lange und lief auch noch die nächsten 500m auf der Forststraße dahin. Gut, diese Route kann man getrost als suboptimal bezeichnen, aber Spass machte es allemal ein paar schnelle Schritte zu machen. Ideal wäre es wohl Höhe vom Posten weg, das breite Wegknie ausnützen, von dort Höhe weiter unter dem Halboffenen vorbei, durch den Sattel hinunter zur Forststraßenkurve. Gut und gerne eine weitere Minute dahin. Zum 13er sah ich Plohni vor mir und ließ mich dazu verleiten, auch den Weg zu nützen, was aber wieder Zeit kostete (10hm zuviel - besser wäre es gleich vom Posten weg zu steigen) und auch der Postenraum entsprach nicht ganz meinen Vorstellungen. In Summe weitere 30sec dahin. 14 war ok, zum 15. war ich vielleicht etwas zu hoch über die letzte Nase vor dem Posten gelaufen. Zum 16er ließ ich mir knapp unterhalb des stärkeren Weges (bei den drei Einzelbäumen) genügend Zeit um den Posten exakt lokalisieren zu können um dann schnurstracks den Posten anzulaufen. Auch Po17 war mit einem kurzen Stopp bei der Hochspannungsleitung kein Problem. Zum 18 querte ich die Forststraße genau beim Parkplatzende, womit der Posten selbst auch kein Problem mehr war.
Die Route zum 19er war mir schon bekannt - ich musste nur noch den höchsten Punkt vermeiden und in der Mulde hinauf laufen. Kleiner Sumpf vorm Wald, Kahlschlag, Wegkreuzung, Kahlschlag, Posten. 20-22 waren dann ok, sowohl läuferisch als auch technisch. Beim 23er machte ich noch einmal einen 20sec Fehler, als ich zuerst zwischen Hütte und Zaun durchlaufen wollte (wie auf der Karte gezeichnet) - nur leider schloss der Zaun bündig mit der Hütte, wodurch ich schon dort in den Wald stechen musste und natürlich gleich auf der falschen Seite des Hügels hinunter lief. Ärgerlich... Noch dummer war aber der Schwenker zum 24er, der wieder einiges an Zeit kostete. Da hatte ich wohl den Kompass schon eingemottet. Zum 25. hieß es durch den Wald noch einmal ordentlich kämpfen (Sumpf, Sumpf und noch einmal Sumpf) um dann zu 26 und 27 bergab ordentlich Gas zu geben. Der Weg zum 28 erinnerte fast ein wenig an Venedig, nur waren es dieses Mal nicht Touristen sondern OLer die überall herumspazierten bzw. saßen.
Am Ende konnte ich den AC trotz der vielen Fehler für mich entscheiden, 2min vor einem tschechischen Gastläufer und 6min vor Erik. Die Laufform stimmt also, nun hoffe ich nur noch diese auch für den Juni und die nächsten Läufe konservieren zu können. An der Technik könnte man allerdings noch etwas feilen...
Die Ergebnisse:
1. Pierre 84:05, 2. Milos Nykodym 86:00, 3. Erik 90:15, 4. Comeback-Jan 92:19, 5. Sandro 92:30, 6. Wolfi 93:47
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